4. Dezember

Bauernregeln:
Gibt Sankt Barbara Regen, bringt der Sommer wenig Segen
Geht Barbara im Klee, kommt's Christkind im Schnee



Die heilige Barbara

Die Märthyrerfigur der heiligen Barbara ist historisch nicht belegt. Ihre Existenz gilt als eher unwahrscheinlich, weshalb ihr Gedenktag auch nicht mehr im römisch-katholischen Festkalender aufgeführt ist. Trotzdem gehört sie wohl mit zu den bekanntesten christlichen Heiligenfiguren.
Barbara von Nikomedien soll im 3. Jahrhundert in Nikomedia am Marmarameer, der heutigen Stadt Izmit in der Türkei, in Kleinasien gelebt haben. Der Legende nach wollte ihr Vater, ein reicher Kaufmann, seine schöne, junge Tochter verheiraten. Barbara jedoch war heimlich zum Christentum übergetreten, hatte sich taufen lassen und wollte ein Leben in Demut leben. Als sie sich ihrem Vater offenbarte, lieferte er sie verärgert dem Statthalter Marcianus aus, in der Hoffnung, dieser könnte sie noch bekehren. Doch selbst unter Folter blieb sie standhaft und ließ nicht ab vom christlichen Glauben. Daraufhin vollstreckte ihr eigener Vater das Urteil indem er sie köpfte. Doch für diese Tat ereilte ihn die göttliche Strafe: ein Blitz fuhr vom Himmel und erschlug ihn im selben Moment.
Seitdem wird die heilige Barbara mit dem Blitz in Verbindung gebracht. Bei Sturm und Gewitter werden Gebete an sie gerichtet.
Auch für die Artillerie ist sie die Schutzheilige. In Waffenlagern und Pulvermagazinen fand man früher ihr Bildnis aufgestellt. Noch heute bezeichnet man den Pulverraum eines französischen Kriegsschiffes als "Sainte-Barbe".
Die heilige Barbara gehört auch zu den 14 Nothelfern, wo ihre Attribute der Turm mit den drei Fenstern und der Kelch sind. Dabei steht der Turm für ihre Standfestigkeit und die Fenster für die Dreifaltigkeit Gottes. Der Kelch versinnbildlicht das Abendmahl in der Todesstunde, denn die heilige Barbara wird als die Nothelferin der letzten Stunde angerufen.

Ein Brauch in Verbindung mit der heiligen Barbara ist das Schneiden von "Barbarazweigen". Kirschzweige, an Barbara geschnitten und in eine Vase mit warmem Wasser gestellt, blühen an Weihnachten und sollen sogar je nach Üppigkeit, Zukünftiges prophezeien.
Und wenn die Kinder (oder auch mancher Erwachsene) am Abend vor dem Barbaratag ihre (selbstgeputzten!) Schuhe ins Fenster stellen, kann es sein, dass sie am nächsten Morgen eine kleine, süße Überraschung, hinterlassen von der heiligen Barbara, darin finden.

nothelfer
Vierzehn Nothelfer mit Attributen auf einem Marterl in Laibarös - vorne mit dem Kelch die heilige Barbara