97. Jahrestagung der DOG 1999

K 94

CREUTZFELD-JAKOB-KRANKHEIT: EIN PROBLEM FÜR DIE HORNHAUTTRANSPLANTATION?

T. Bredehorn, F. Wilhelm, C. Wiederhold, G. I. W. Duncker

Die Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) des Menschen, eine Untergruppe der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE bzw. Prionkrankheit) führt innerhalb von zwei Monaten bis zwei Jahren nach Krankheitsbeginn durch Degeneration von Nervenzellen im Zentralnervensystem zum Tode. Sie zeigt keine spezifischen Geschlechtsunterschiede und betrifft vorwiegend Personen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren. Die jährliche Inzidenz liegt bei 1 Fall / eine Millionen Einwohner. Neben einer sporadischen und familiären Form sind weniger als 5% der Fälle auf eine iatrogene Übertragung zurückzuführen. Weltweit sind zur Zeit etwa 3 Fälle auf eine Hornhauttransplantation zurückzuführen. Die Einschätzung des Übertragungsrisikos und eine mögliche Festlegung der Ausschlußkriterien bzg. der CJK für die Hornhautspende sind Ziel dieser Arbeit.

Material und Methode: 2415 potentielle Hornhautspender aus dem Einzugsbereich der Mitteldeuschen Corneahautbank Halle wurden auf das Übertragungsrisiko für die CJK hin untersucht.

Ergebnisse: Ein Patient starb an den Folgen einer CJK. Die Hornhaut- und Organspende konnte ausgeschlossen werden. 28 Patienten mit erhöhtem Risiko, CJK zu haben oder zu entwickeln, konnten ermittelt werden und wurden ebenfalls nicht für die Hornhaut- und Organspende verwendet. Zur weiteren Minimierung des Übertragungrisikos der CJK sollten Patienten der CJK-Risikogruppe, Personen, die an unklaren, nicht diagnostizierten Erkrankungen des ZNS verstorben sind, und Patienten, die in psychiatrischen Anstalten verstorben sind, von der Hornhaut- und Organspende ausgeschlossen werden.

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der MLU Halle-Wittenberg, Magdeburger Str. 8, D-06097 Halle/Saale


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